Altherzberg mit seiner aus dem Mittelalter stammenden Pfarrkirche gehörte ursprünglich zum Amt Schlieben. Als die Stadt Herzberg das Dorf 1533 erwarb, wurde die Kirche zum Marstall degradiert. Sie verfiel zunehmend und wurde 1631 bei der Belagerung Herzbergs vollends zerstört.
Die heutige Fachwerkkirche aus dem Jahr 1658 bezeugt die immense Kraft des Wiederaufbaus nach dem 30jährigen Krieg. Sie entstand wiederum nordöstlich des Angers, und ist von einem Friedhof umgeben. Der ursprünglich quadratische Westturm wurde im 19. Jh. nur bis zur Höhe des Kirchenschiffs erneuert. Auch die nördliche Vorhalle stammt aus dieser Zeit. 1821, am Ende des 19. Jh’s. und 2004-2006 wurden umfassende Restaurierungsarbeiten an der Kirche vorgenommen. Ein Kleinod dieser Kirche ist der um 1700 gefertigte Kanzelaltar. Diese typisch protestantische Form des Altars aus der Barockzeit unterstreicht ikonographisch die göttliche Gegenwart in der Predigt. Den Kanzelkorb zieren die Bü̈sten der vier Evangelisten. Wenn der Prediger die Kanzel hinaufsteigt, folgt er Petrus, Johannes dem Täufer und Mose, die am Kanzelaufgang dargestellt sind, und damit jenen, deren Predigt eine ganz besondere Kraft zugeschrieben wird. Bemerkenswert an diesem Altar sind die integrierten katholischen Heiligenfiguren. Der Taufstein aus dem Jahr 1682 auf dem achtseitigen Fuß symbolisiert die Auferstehung und das neue Leben. Die Orgel wurde 1788/89 von Orgelbauer Fläming, Torgau, erbaut und zu Beginn des 19. Jh’s. sowie im Jahr 2014 restauriert.

Heute finden in der Kirche regelmäßig Gottesdienste statt. Seit über bald 30 Jahren gastiert die Kreismusikschule „Gebrüder Graun” hier im Dezember mit einem Adventskonzert, das einen Beitrag der Kirchengemeinde für den Herzberger Adventsmarkt am 2. Adventswochenende seit Mitte der 1990ger Jahre darstellt.